Oculus Link vs Virtual Desktop 2021

Der ultimative Showdown der Quest 2 PCVR Lösungen.

Oculus hat uns mit dem v28 Update der Quest 2 nun eine kostenlose Lösung gebracht, um alle PCVR Spiele kabellos spielen zu können. Vor dem Update gab es nur zwei andere Wege, die aber beide Geld kosteten. Zum einen Oculus Link, wo man sich ein langes USB3 Kabel kaufen musste und dieses mit der Quest und dem PC verbunden hat. Und Virtual Desktop, welches für knapp 20 Euro im Quest App Store erhältlich ist und uns ermöglicht PCVR kabellos zu spielen. Heute testen wir mal, welche dieser Lösungen die Beste ist und für welchen Gamer eine andere Lösung durchaus infrage kommen könnte. Wie ihr Oculus Air Link oder Virtual Desktop einrichten könnt seht ihr in den Tutorials vom lieben Patrick von der Zock Stube.

Tutorial für Air Link von der Zock Stube

Tutorial für Virtual Desktop von der Zock Stube

Testsetup

Das Testsetup besteht aus einem Desktop PC mit einem Ryzen 3700X, einer 1070ti und 16GB DDR4-3200 RAM. Die Spiele befinden sich auf einer SSD und der Router ist eine Unitymedia Connect Box in weiß, welche über ein Ethernet-Kabel mit dem PC direkt verbunden ist. Die Connect Box befindet sich ca. einen Meter entfernt von meinem Spielbereich. Air Link und Virtual Desktop laufen beide über eine 5 GHz Verbindung, mit der keine anderen Geräte verbunden sind, um ein bestmögliches Ergebnis zu bekommen. Als Link Kabel habe ich das 5 m Link Kabel von Kiwi Design benutzt. Nicht das originale Link Kabel.

Games Showdown

Ich habe euch eine gemischte Tüte an Spielen herausgesucht, um die Stärken und Schwächen jeder Lösung bestmöglich herauszufinden. Sei es eine einfache Runde Beat Saber oder doch lieber eine wilde Katz und Maus Jagd in Population One. Auch Unterschiede zwischen Oculus und Steam Versionen werde ich testen und wie gut sie sich gegeneinander behaupten können. Lasst die Spiele beginnen.

Beat Saber

Zunächst fange ich mit einer einfachen Runde Beat Saber an und werde euch berichten, wie gut Expert+ Songs funktionieren und welcher der drei Wege der Beste ist. Dabei spielen grade Latenz und Spielgefühl eine große Rolle.

Oculus Link: Flüssig, aber nur auf niedrigeren Schwierigkeitsgraden spielbar. Manchmal verzögerte Bewegungen durch Ruckeln.

Virtual Desktop: Nicht so flüssig wie die anderen beiden, aber es fühlte sich reaktionsschneller an. Selbst auf Expert+ grade noch spielbar.

Oculus Air Link: Sehr flüssig, aber höchste Latenz. Expert+ ist nicht angenehm zu spielen. Bewegungen sind oft verzögert.

Die Latenz war bei Virtual Desktop besser.

Fazit: Als Expert+ Spieler bleibe ich bei der nativen Quest-Version oder greife einfach zur Valve Index. Trotz der flüssigen Bedienung der Oculus Link und Air Link Versionen ist Virtual Desktop hier immer noch der Gewinner. Er fühlt sich insgesamt einfach reaktionsschneller an. Deshalb wähle ich für mich Virtual Desktop aus den drei Möglichkeiten.

Population One

Insgesamt war das Spiel auf allen drei Wegen spielbar. Es fühlte sich aber am besten auf Oculus Air Link an und war wirklich weich wie Butter. Hier und da kleine Ruckler, aber nichts Großes. Aber auch die anderen beiden Lösungen waren super. Die Schärfe und Qualität waren bei Virtual Desktop am besten. Die anderen beiden fühlten sich an, als läge eine gräuliche Schicht über dem Bildschirm und sie waren in der Ferne ziemlich unscharf.

Oculus Link: Läuft flüssig und insgesamt eine tolle Spielerfahrung. Etwas unscharf und gräulich, was die Grafik angeht.

Virtual Desktop: Knallige Farben und sehr viel scharfer als die anderen Varianten. Spielt sich auch sehr flüssig.

Oculus Air Link: Verwaschene Farben und unscharf. Aber wirklich flüssiges Gameplay.

Schärfer und kräftigere Farben auf der Virtual Desktop Version.

Mit Virtual Desktop sind kleine Details schärfer dargestellt

Fazit: Aufgrund der Schärfe und Farben würde ich hier immer die Virtual Desktop Version wählen. Die anderen beiden sind ebenfalls okay und lagen in der Spielbarkeit alle sehr nah beieinander. Keine der Lösungen war schlecht. Durch die erhöhte Schärfe fällt es mir aber leichter Gegner aus großer Distanz zu sehen.

Half Life: Alyx

Half Life: Alyx läuft auf allen Optionen prima. Grafisch fällt die Virtual Desktop Version aus dem Rahmen, da die Farben knackiger sind und auch die Schwarzwerte ein wenig besser wirken. Aber Spaß macht es auch mit Oculus Link und Air Link. Alle Optionen bietet ein tolles Spielerlebnis.

Oculus Link: Scharfes Bild, gute Leistung und naturgetreue Farben. Ein wenig grau.

Virtual Desktop: Scharfes Bild, knallige Farben und bessere Schwarzwerte.

Oculus Air Link: Auch ein scharfes Bild. Wirkt auch ein wenig gräulich, aber die Farben werden naturgetreu dargestellt.

Alle Versionen sehen prima aus.

Fazit: Spielt sich sehr gut mit allen Lösungen, doch ich ziehe die Virtual Desktop Option vor, da ich die Möglichkeit habe die Farben und Kontrastwerte ein wenig anzupassen. Dadurch wirkt das Bild allgemein harmonischer im Headset und viele Gegenstände plastischer.

Asgards Wrath

Asgards Wrath war bei mir ein wenig unscharf in Virtual Desktop. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber mir gefallen hier Oculus Link und Air Link ein wenig besser. Das Bild sieht in allen Varianten stimmig aus und keine der Optionen muss sich verstecken.

Oculus Link: Scharfes Bild, stimmige Farben und gute Leistung.

Virtual Desktop: Höhere Kontrastwerte, aber wirkt ein wenig unscharf. Es kommt ab und zu mal zu Rucklern, vielleicht durch Revive.

Oculus Air Link: Sieht toll aus und man hat nicht ständig ein Kabel am Rücken. Läuft fast identisch zur Oculus Link Variante.

Oculus Link und Air Link sehen in Asgards Wrath beide einen Ticken besser aus.

Fazit: Auch hier sind alle Versionen gut spielbar, egal für welche Lösung ihr euch entscheidet. Mir gefällt Air Link am besten, da ich kein Revive mehr nutzen muss, kein Kabel um mich herum habe und das Bild ein wenig schärfer als Virtual Desktop wirkt.

Fazit Es gibt leider keine perfekte Lösung

Wie schon oben gesagt, gibt es leider nicht die eierlegende Wollmilchsau. Jede der getesteten Lösungen hatte ihre Vor- und Nachteile. Während ich Oculus Air Link als die beste Lösung ansehe, die es im Bezug auf Oculus PCVR Titel gibt, hatte ich mit Virtual Desktop die bessere Erfahrung im Bezug auf Steam VR Spiele. Mit Oculus Air Link müssen wir uns so bei Asgards Wrath nicht mit Revive rumplagen und bei Virtual Desktop sehen die Spiele allgemein ein bisschen schärfer aus. Zudem bietet Virtual Desktop einen 120 HZ Modus, mehr Einstellungsmöglichkeiten und die Funktion 3D-Filme in verschiedenen virtuellen Umgebungen zu schauen. Einzig und allein Oculus Link ist leider nur für Spieler interessant, die nicht in der Nähe des Routers spielen können oder wo Familienmitglieder mit in der Leitung hängen. Denn jede Nutzung des Internets während eurer VR-Session kann die Spielqualität drastisch beeinflussen.

Ich werde fürs Erste Oculus Air Link für Oculus native PCVR Spiele nutzen, da dies um einiges flüssiger läuft. Bei Steam VR Spielen bleibe ich aber Virtual Desktop treu, da ich die schärfere Tiefenauflösung und Einstellungsmöglichkeiten doch sehr schätze. Für Spieler mit kleinem Geldbeutel, die nur mal PCVR austesten wollen, ist Air Link trotzdem eine gute Lösung. Mein Link Kabel hingegen wird jetzt durch Oculus Air Link noch mehr Staub sammeln als je zuvor.

Link zu Virtual Desktop [Quest Store]

Link zum 5 m Kiwi Design Quest 2 Link Kabel

Troubleshooting

Während der Benutzung aller drei PCVR Lösungen traf ich hier und da auf verschiedene Probleme. Hier werde ich alle Probleme auflisten, die mir begegnet sind und gebe euch auch Lösungsvorschläge, wie ihr diese beheben könnt.

Kein Mikrofon in Multiplayer Games wie Population One über Air Link

Leider hat Oculus noch immer Probleme das Mikrofon über Air Link automatisch zu erkennen. Deshalb müsst ihr das Mikrofon eurer Quest 2 in den Windows Soundeinstellungen als euer primäres Eingabegerät auswählen. In Population One müsst ihr zudem auch in den Ingame-Einstellungen das Mikrofon als Standardgerät auswählen. Danach sollte das Mikrofon erkannt werden und eurer Mitstreiter sollten euch auch hören können.

Wählt unter Eingabe das Headset Microphone Oculus Virtual Audio Device aus

Probleme mit der Leistung von Air Link

Wenn ihr zuvor mit Virtual Desktop nie Probleme hattet oder euch sicher seid, dass eurer Heimnetzwerk den Ansprüchen von Oculus Air Link entspricht und ihr trotzdem kein spielbares Ergebnis erhaltet, öffnet das Oculus Debug Tool. Die OculusDebugTool.exe sollte sich bei euch auf C:\ProgramFiles\Oculus\Support\oculus-diagnostics befinden. Ein einfacher Doppelklick auf die exe-Datei und ihr solltet das Oculus Debug Tool Fenster, wie im verlinkten Bild unten, sehen. Stellt sicher, dass die Encode Bitrate [Mbps] auf 0 steht. Schließt danach das Tool und öffnet es erneut, um zu schauen, ob die Einstellungen gespeichert wurden. Danach solltet ihr keine Leistungsprobleme mehr haben.

Stellt sicher, dass die Encode Biterate bei euch auf 0 steht.
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Dass die Farben in Virtual Desktop [vermeintlich] kräftiger erscheinen, liegt nur daran, dass es in Virtual Desktop eine bzw. mehrere Optionen existieren, um die Farben zu verstärken, was diese aber gleichzeitig verfälscht. Dunkle Bereiche saufen ab und helle werden überblendet, wenn man sich das ganze genauer anschaut. Man hätte also ohne die Optionen testen müssen. Dann hätte man festgestellt, dass sich die drei Möglichkeiten [Oculus Link, Air Link und Virtual Desktop, was die Farbdarstellung angeht, null unterscheiden.

Wo sich Air Link und Virtual Desktop allerdings sehr wohl unterscheiden, ist die Qualität der Kompression und zwar zugunsten von Air Link!
Während ich bei Virtual Destop am Anfang bei Alyx auf dem Balkon unten auf der Straße selbst bei 75 Mbit immer noch Kompressionsartefakte wahrnehme ist das Bild in Verbindung mit Air Link bei gleicher Bitrate blitzsauber, eigentlich wie nativ [also als ob es gar nicht gestreamt wäre].
Klarer Punk also für Air Link!

Außerdem ist die Darstellung mit Air Link smoother, obwohl die Latenz damit minimal höher ist als bei Virtual Desktop.
Es wird moniert, dass man ja damit gar nicht richtig Beat Saber auf expert spielen könne, aber das ist für mich jammern auf hohem Niveau und außerdem völlig irrelevant, denn wenn ich Beat Saber wirklich professionell auf der Quest 2 spielen will, dann hole ich mir einfach die Quest-Version des Spieles.

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